Aufruf zur Mithilfe!

PROJEKT der Hochschule Anhalt:

Verbesserung des Erhaltungszustandes von artenreichen Offenland-Lebensraumtypen auf pflegebedürftigen Splitter-/Restflächen und Aufbau einer naturschutzfachlichen Erfolgskontrolle

Viele besonders artenreiche Offenland-Lebensraumtypen und geschützte Biotope (z.B. Steppen-Trockenrasen, Kalkmagerrasen, Dünen- und Sandrasen, Brenndolden-Auenwiesen, Nasswiesen) benötigen eine regelmäßige Mahd oder Beweidung. Aufgrund der Ertragsschwäche oder aufwändigen Bewirtschaftung (z.B. steiles Gelände, isolierte Lage, nasse Standorte) werden diese Standorte zunehmend aus der Nutzung genommen, was eine allmähliche Verbuschung und Vergrasung/Verfilzung zur Folge hat. Vielfach wurde auch eine reduzierte Beweidungsintensität auf Trockenrasenstandorten in der jüngeren Vergangenheit beobachtet, was ebenfalls zu Verlusten hinsichtlich Größe und Qualität der Lebensräume geführt hat. Dennoch weisen viele dieser Splitter-/Restflächen aktuell noch Populationen von gefährdeten Pflanzenarten auf. Es besteht aber die akute Gefahr, dass auch diese Reliktflächen durch mangelnde Nutzung und Verbrachung ihre charakteristischen Eigenschaften und Arten verlieren.

Um solche gefährdeten Flächen ausfindig zu machen und zukünftig Pflegemaßnahmen auf diese Flächen zu lenken, soll u.a. das Lebensraumtypen-Kataster verwendet werden. Jedoch liegt dieser Datensatz noch nicht flächendeckend für das gesamte Bundesland vor. Einschränkungen ergeben sich darüber hinaus dadurch, dass der Datenstand teilweise älter als zehn Jahre ist. Deswegen BRAUCHEN WIR IHRE MITHILFE!! Der Botanische Verein Sachsen-Anhalt e. V. unterstützt diesen Aufruf.

Sind IHNEN naturschutzfachlich wertvolle Flächen bekannt, die

  1. noch Vorkommen gefährdeter Arten (v.a. Rote Liste 1, 2 sowie 3 mit prognostiziertem Rückgang (z.B.: Colchicum autumnale, Geum rivale, Iris sibirica, Succisa pratensis)), Verantwortungsarten Sachsen-Anhalts (z.B.: Dactylorhiza majalis) auf (isolierten) Rest-/Splitterflächen < 3 (-10) ha beherbergen?
  2. zusätzlich einen schlechten Pflegezustand aufweisen (stark vergrast/verbuscht)?

 

Bitte teilen Sie der unten genannten Ansprechpartnerin folgende Daten mit:

  1. Welche besonderen Arten kommen vor und wie groß sind ihre Populationen? Gibt es eventuell Wissen um frühere Bestandgrößen (oder verschollene Arten)?
  2. Wo befindet sich der Fundort (Ortslage, Koordinaten, Messtischblattdaten, Flächenskizze)?
  3. Welche Größe hat die Fläche ungefähr?
  4. Um welchen Biotop-/Lebensraumtyp handelt es sich?
  5. Wie ist die Fläche allgemein zu beschreiben (z.B. Lage, Neigung, Verbuschungsgrad)? In welchem Zustand befindet sich die Fläche/Pflanzenpopulation?
  6. Welche Maßnahmen könnten den Flächenzustand maßgeblich verbessern?
  7. Wer ist der Ansprechpartner/Eigentümer/Flächenpächter (sofern Angaben verfügbar)? Gibt es Kontaktdaten?
  8. Zur optimalen Identifizierung ist eine Flächenskizze mit eindeutig geographischem Bezug erforderlich oder bevorzugt die Übergabe von digitalen flächenbezogenen Daten (*.kml, *.kmz, *.shp). (Bei der Erstellung der Flächenskizzen stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Seite).

Bitte benutzen Sie vorrangig den eigens entworfenen ERFASSUNGSBOGEN für die Nennung von pflegebedürftigen Kleinstflächen mit Vorkommen seltener Pflanzenarten!

Ansprechpartnerin:
Dr. Alrun Siebenkäs
Hochschule Anhalt, Fachbereich 1,
Strenzfelder Allee 28, 06406 Bernburg
E-Mail: alrun.siebenkaes@hs-anhalt.de
Telefon: 03471/355-1185

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