Exkursion: 4.5.2024 Frühsommeraspekt und Weidemanagement der Kalk-Trockenrasen im NSG Tote Täler

Unter der Leitung von Dr. Martina Köhler (Hochschule Anhalt) haben wir bei angenehmem Frühlingswetter das NSG Tote Täler durchstreift. Die Untere Naturschutzbehörde Burgenlandkreis, die Naturstiftung David und die Hochschule Anhalt haben hier seit 2009 innovative Beweidungsmaßnahmen umgesetzt. Bei der Exkursion haben wir viel über die Wirkungen der Weidetiere gesprochen und zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzenarten angesehen.

Rödel

Der Rödel wurde bis 1992 als Panzer-Übungsplatz genutzt. Danach vergraste und verbuschte die Offenfläche schnell. Durch die 2009 erfolgte Etablierung einer Ganzjahresweide mit Koniks (Agrargesellschaft Großwilsdorf mbH) konnte die Vergrasung und Verbuschung zurückgedrängt werden. Dabei spielt besonders die Beweidung im Winter ein wichtige Rolle. Die Schaffung von Offenbodenstellen fördert konkurrenzschwache Arten und zahlreiche Insektenarten. Eine deutliche Ausbreitung ist bei den Orchideenarten (Bienen-Ragwurz, Purpur-Knabenkraut, Dreizähniges Knabenkraut, Helm-Knabenkraut) zu beobachten.

Naumannsberg

Der Naumannsberg ist ein nach Südwesten gerichteter Hang des Rödelplateaus. Er war sehr stark verbuscht und wird seit 2012 im Mai durch Burenziegen beweidet (Faltblatt “Beweidung orchideenreicher Kalk-Magerrasen im FFH- und Naturschutzgebiet »Tote Täler«”). Die Verbuschung ist durch die Beweidung sehr stark zurückgegangen und die wertgebenden Arten der Kalkmagerrasen und Subpannonischen Steppen-Trockenrasen haben sich auf der Fläche ausgebreitet. Um den im Frühjahr blühenden Arten eine Chance zu geben, wurde die Beweidung für einige Jahre ausgesetzt.

Weinberg

Auch der Weinberg wird durch die Burenziegen beweidet. Hier wurde über viele Jahre eine Sommer-Beweidung (Mitte Juni- Mitte Juli) angewendet. Aktuell wird dieser Hang im Frühjahr beweidet, um sich ausbreitende einjährige Grasarten zurückzudrängen.

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